Besuch in Kenia

Fünf Wochen im Openhand Children’s Home

Ein Bericht von Emily Eickhoff und Mirjam Winter

Wir, Emily Eickhoff und Mirjam Winter, hatten zu unserem Glück die Chance bekommen, das Openhand Children's Home in der Nähe von Nairobi für fünf Wochen besuchen zu können. Karibu - "Willkommen" - dieses Wort beschreibt genau, wie wir Ende Juli am Morgen in Kenia vom Kinderlachen eines zweijährigen Mädchens empfangen wurden.
Die Zeit war eine große Bereicherung für uns beide. Wir wurden mit sehr viel Herzlichkeit aufgenommen und waren schnell in der großen "Openhand-Family" integriert.

Wäsche waschen von Hand

Anfangs kostete es uns ziemliche Überzeugungsarbeit, aber nach und nach durften wir bei den täglichen Aufgaben, wie dem Geschirrwaschen (mit einem gestrickten Socken als Lappen), dem Kochen (über offenem Feuer), dem Füttern der Babys und der Gartenarbeit helfen. Auch lernten wir eine Kuh zu melken und wie anstrengend es ist, alle Kleider mit Hand zu waschen.

Selbst Kleinigkeiten, wie das Putzen von Spinatblättern, wurden für uns zum Erlebnis, da wir dies zwischen der trocknenden Kinderwäsche, einer Kuhweide und der offenen Kochstelle taten.

Das Grundstück des neu erbauten Kinderheims ist riesig und die Kinder haben neben Kuh- und Hühnerstall, dem Gemüsegarten und dem Maisfeld noch ausreichend Platz zum Spielen. Auch die Heimmutter und die Betreuerinnen haben auf dem Grundstück einen Ort zum Leben. Unter anderem durch diese Begebenheit entsteht das Gefühl einer großen Familie, in welcher zu jeder Zeit Einer für den Anderen da ist. Dieser Umstand ist bereits im Verhalten der Kleinsten zu sehen. Es gilt das Prinzip: Wenn eines der Kinder weint, oder zwei sich streiten, muss das Kind getröstet, bzw. der Streit geschlichtet werden. So weiß auch die zweijährige Joan schon, dass wenn eines der Drei-Monate-Alten Babys weint, man an der Wiege wackeln muss.

viel Platz zum spielen
alle helfen mit
 

Das Gemeinschaftsgefühl ist selbst bei den täglichen Stromausfällen zu spüren. Wenn diese sich abends ereigneten und alles in Dunkelheit getaucht wurde, hat sich das gesamte Heim in der Sofa-Ecke versammelt. Die Jüngsten wurden auf den Schoß genommen, eine Petroleumlampe wurde hereingebracht und eine der Ältesten gab den ersten Ton für ein kisuahelisches Lied an. So saßen wir im Dunklen, auf Sofas und einem Teppich verteilt und genossen den Klang von 30 kenianischen Stimmen.

Die Singfreude reicht über die Stromausfall-Zeiten hinaus. Schon morgens, wenn wir aufstanden und einige Kinder in der Spielecke saßen, später, beim Putzen der Flure oder draußen auf dem Feld, vernahmen wir verschiedenste Gesänge. 

die kleine Dorfkirche

Die meisten Lieder, ob aus dem wöchentlichen Gottesdienst oder den Charts, handeln von Gott und Jesus und auch im alltäglichen Leben kann man die christliche Erziehung deutlich wahrnehmen.
Besonders beeindruckten uns die in einer kleinen Dorfkirche aus Blech stattfindenden Maasai-Gottesdienste, welche sich sehr von den deutschen unterscheiden und ziemlich befremdend für uns waren.

Neben diesem Gegensatz in der Kirche unterscheidet sich ansonsten ebenfalls einfach alles von unserer Kultur! Ob das Fahren auf der linken Straßenseite, dem Geschmack von Fanta und Sprite, der noch sehr strengen Schulen, der offenen Müllverbrennung am Straßenrand, freilaufenden Eseln, Kaffee ohne Milch und Tee mit Milch, den dreirädrigen Autos auf Schlaglochstraßen (Tuk-Tuks), dem Essen, welches zum Teil mit den Fingern gegessen wird, den frischen Orangen, Bananen, Ananasfrüchten und dem Rohrzucker zum Abbeißen, den unterschiedlichen Temperaturwahrnehmungen, den giftigen Fröschen und Spinnen, der Fröhlichkeit der Menschen.... Diese Liste könnte noch ins Unendliche fortgesetzt werden, aber eines können wir sicher sagen, wir haben (fast) alle Unterschiede genossen und fanden es aufregend diese Kultur kennen zu lernen!

ein Tuk-Tuk
im Massai-Land
 

Wie wir feststellen durften, muss man, um die Tierwelt Afrikas zu sehen, nicht unbedingt auf Safari fahren. Es ist ausreichend eine Wanderung durch das das Kinderheim umgebende Maasai-Land zu machen. Uns begegneten hier Zebras, Antilopen, Gazellen und Strauße. Ebenso das ausgetrocknete Flussbett, die riesigen Kakteen und die Aloe-Vera-Pflanzen faszinierten uns, also die vielseitigen Eindrücke.

 
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